Mittwoch, Oktober 25, 2006

#4 - Feriencorrection

Sie werden es nicht glauben: ich habe während den Ferien einen eminent wichtigen Sieg errungen. Während ihr - pardon - faulen Säcke an den Stränden herumgelegen und später von Sangria, Caipirina und Tequila (in dieser Reihenfolge) derart sturzbetrunken lokale Discoschönheiten auf Mallorca angebaggert habt, habe ich gearbeitet. Mein jahrelanges Flehen wurde erhört: Der Projektunterricht findet ab sofort in englischer Sprache statt!
Damit ich meine Leser nachfolgend nicht overfordere, lasse ich zwischen den Zeilen neben meinen üblichen Anglizismen auch einige Translations einfliessen. Die Language of the industry, also die Big Companies, hat es jetzt finally made. Ich managte to fully convince the Schulleitung of the need to fill this Gap. Alles clear?

Ich habe in den Ferien angefangen, zu diesem Zweck mein Englisch wieder aufzufrischen. Ich habe bestimmt die Hälfte der DVDs in meinem Besitz mit englischer Tonspur angeschaut. Allerdings, um den Anfang nicht zu schwierig zu gestalten, mit deutschen Untertiteln. Sonst hat sich nicht viel getan. Prüfungen zu korrigieren ist einfach nicht mein Ding. Jakob hatte kurz vor den Ferien zudem vorgeschlagen, dass jeder Dozent eine andere Aufgabe der Modulschlussprüfung korrigieren soll, als diejenige, die er selbst gestellt hat. Da die anderen beiden begeistert zugestimmt hatten, konnte ich nicht einfach nein sagen. Und welche Aufgabe hab ich erwischt? Die Visualisierungsaufgabe.

Die Lösungen bestehen zum grössten Teil aus einer Art Organigramm, also beschriftete Kästchen, welche mit Pfeilen imiteinander in Verbindung gebracht wurden. Zum Teil durchgezogen, zum Teil gestrichelt. Vergleiche zwischen zwei Diagrammen. Verbale Verschnitte von Leuten, welche erst gerade der Halbwüchsigkeit entsprungen sind. Jakob nannte es UML. Das sind die Augenblicke, welche mich ankotzen! Auf jeden Fall bin ich noch nicht ganz fertig mit korrigieren. Den andern habe ich gesagt, ich sei krank. Mit ein Grund, warum ich nicht in Mallorca war, keinen Sangria, keine Caipirinas und Tequilas getrunken habe und auch nicht getanzt habe. Sogar in den Ü50-Discos wäre was los da.

Der Kick-off für das nächste Projekt wurde also auch verschoben. Um eine Woche. Ich habe meine Frau schon vorgewarnt, das gäbe ein langes Wochenende für mich. Aber das ist sie sich ja gewohnt.